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Multiprofessionelle Teams für Wiener Pflichtschulen

Erste Teams starten im November an 15 Schulen in Favoriten und Margareten. Bis zu 15.000 Schüler*innen können unterstützt werden.

Psychosoziale Belastungen sind in den vergangenen Jahren durch Pandemie, Krieg, Klimakrise und Teuerung stark gestiegen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind besonders davon betroffen. Um Schüler*innen und Lehrpersonal zu entlasten und eine frühe Intervention bei Krisen zu ermöglichen, wird das psychosoziale Unterstützungsangebot an Wiener Pflichtschulen massiv ausgebaut. Ziel ist es, psychosoziale Probleme frühzeitig zu erkennen und den Betroffenen, sowie deren Umfeld, rasch und unkompliziert Hilfe zukommen zu lassen.

17 multiprofessionelle Teams für Schulregionen mit besonderem Unterstützungsbedarf

Im Rahmen des Programms wird ein Schulverbund - bestehend aus drei bis vier Schulstandorten - von einem multiprofessionellen Team der Psychosozialen Dienste in Wien betreut. Dieses setzt sich aus klinischen Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen und – je nach Bedarf – Ergotherapeut*innen zusammen. An jeder Schule eines solchen Schulverbunds wird jeweils eine Person aus diesen Teams täglich vor Ort sein.

Ziel ist, durch die tägliche Anwesenheit zumindest einer Person aus dem multiprofessionellen Team an den jeweiligen Schulen Vertrauen und nachhaltige Beziehungen mit den Schüler*innen, dem Lehrpersonal und den Eltern aufzubauen. So kann man im Bedarfsfall – die Problemlagen umfassen zum Beispiel psychische Belastungen, Krisen, Erkrankungen oder Substanzmissbrauch – bedarfsgerechte Leistungsangebote im Einzel- oder Gruppensetting anbieten.

17 multiprofessionelle Teams zu je vier Personen werden permanent 52 Pflichtschulstandorte betreuen, wodurch etwa 15.000 Schüler*innen Zugang zu den psychosozialen Diensten erhalten werden.

Die multiprofessionellen Teams sollen dabei folgende Ziele erfüllen:

  • Immer und schnell: Tägliche und rasche Entlastung der Schüler*innen und Lehrer*innen bzw. Bildungspersonal durch direkte Intervention bei Krisen
  • Einfach und direkt: Gewährleistung eines niederschwelligen Zugangs für Kinder und Jugendliche in das Gesundheitssystem, wenn notwendig
  • Vorab und früh genug: Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen
  • Fördern und bilden: Stärken von Wissen und Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen bei Schulpersonal, Kindern und Jugendlichen, und Eltern

  • Prävention im Bereich psychische Erkrankung/Gesundheit sowie Suchtprävention
  • KriseninterventionBeratung und Vermittlung in Behandlungssysteme
  • Psychoedukation / Entstigmatisierung
  • Früherkennung und Diagnostik

Dieses Angebot richtet sich vor allem an folgende Zielgruppen:

  • Schüler*innen an Wiener Pflichtschulen (Volksschulen, Mittelschulen, Polytechnische Lehrgänge und Schulen mit sonderpädagogischem Förderbedarf)
  • Eltern
  • Lehrpersonen
  • Bildungspersonal (zB Freizeitpädagog*innen)
  • Direktor*innen

Zwei mobile multiprofessionelle Teams für alle Schulbezirke

Neben den permanenten multiprofessionellen Teams für Schulverbünde wird es auch zwei mobile multiprofessionelle Teams geben, die eine flächendeckende Standardversorgung für alle Schulbezirke sicherstellen sollen. Damit haben alle Schulen im Anlassfall eine professionelle Unterstützung.

Dafür wird mit November 2024 eine eigene Hotline für alle Direktor*innen eingerichtet. Im Anlassfall erfolgt über diese Hotline zunächst eine telefonische Abklärung und Ersteinschätzung. Daraufhin treten die mobilen multiprofessionellen Teams in direkten Kontakt mit den jeweiligen Lehrpersonen, der Schulleitung und den betroffenen Personen. Bei diesem Unterstützungsangebot liegt der Fokus auf Krisenintervention sowie Vermittlung in Behandlungs- und Unterstützungssystemen. Diese mobilen Teams können somit auch kurzfristig und gezielt eingesetzt werden.

Die Schulen werden nach einer sogenannten Grätzellogik, also nach geografischer und organisatorischer Nähe, zusammengefasst. Das erleichtert die Koordination der Teams und ermöglicht eine reibungslose Unterstützung der Schüler*innen - auch beim Übergang von einer Schulstufe zur nächsten. So können die multiprofessionellen Teams flexibel agieren und ihre Ressourcen effizient einsetzen. Zusätzlich wird darauf geachtet, dass die in einem Verbund zusammengefassten Schulen ähnliche Problemlagen haben, sodass die angebotenen Leistungen gezielt auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden können. Expertisen und erste Erfahrungen konnten die Psychosozialen Dienste in Wien bereits durch das Pilotprojekt „Klipsy School“ in Favoriten sammeln. Die Auswahl der weiteren Standorte wird in der ersten Phase nach den Kriterien der Vergleichbarkeit, der Effizienz, Reichweite und ähnlichen Problemlagen erfolgen.

 

Der Aufbau der multiprofessionellen Teams wird schrittweise erfolgen.

November 2024: Start der ersten multiprofessionellen Teams in Favoriten und Margareten. Bis zum ersten Quartal 2025 sollen hier insgesamt 15 Schulen mit permanenten Teams ausgestattet sein. In diesem Monat wird auch die telefonische Beratungsstelle „Schulhotline“ mit definierten Erreichbarkeitszeiten für alle Direktor*innen in Wien starten.

Jahresende 2024: Das erste überregionale mobile Team beginnt seinen Dienst.

1. Quartal 2025: Start des zweiten überregionalen mobilen Teams. Beginn der Ausrollung auf weitere Schulverbände und weitere Bezirke.

Zur Presseaussendung der Stadt Wien: 

Im Notfall: 01 31330