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Stephan Rudas Preis 2023

Insgesamt sieben Preisträger*innen in fünf Kategorien konnten am 17. Oktober ihre Preise im Rahmen der Verleihung im Wiener Rathaus entgegennehmen. Allen ist gemeinsam, dass sie in ihren Beiträgen das Thema psychische Erkrankung in einer sensiblen Form aufnehmen und damit dem immer noch bestehenden Stigma psychisch erkrankter Menschen entgegentreten. Erstmals wurden dabei auch in den Kategorien Podcasts und in Form eines Sonderpreises auch Erfahrungsexpert*innen ausgezeichnet.

In seinen einleitenden Worten verwies der Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, Prim. Dr. Georg Psota auf die Mission des Namensgebers des Preises: „Stephan Rudas war wohl der erste Kämpfer in Österreich, dem die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen – auch in der medialen Berichterstattung ein Herzensanliegen war.“    

Medien und Medienschaffende können einen entscheidenden Beitrag zur Entstigmatisierung psychisch kranker Personen leisten. Sie müssen sich in ihrer täglichen Arbeit dieser Verantwortung bewusst sein.

Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien

„Wir durften hier einige herausragende Beispiele einer solchen verantwortungsvollen Berichterstattung auszeichnen, die einen besonders differenzierten Zugang zum Thema aufweisen. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Medien, den Finger auf Wunden zu legen. Auch das kann auf unterschiedliche Weise geschehen: In den ausgezeichneten Fällen auf vorbildliche Weise“, sagte der Koordinator für Psychiatrie-, Sucht und Drogenfragen, Ewald Lochner bei der Verleihung.

Die Auszeichnung wurde erstmals in insgesamt fünf Kategorien vergeben: Print, Online-Magazine, Fernseh- und Radiobeiträge, Podcasts und Blogs sowie der Sonderpreis für Erfahrungsexpert*innen. Bewertet wurden die zahlreichen Einreichungen von einer Fachjury. „Wir sahen, lasen und hörten eine Vielzahl hochwertiger Beiträge, die die oft schwierigen Themen für breite Bevölkerungsgruppen interessant und attraktiv aufbereiteten. In zwei Kategorien kam es sogar zu einem Gleichstand. Eine intensive und ehrliche Berichterstattung kann schon für Journalisten auch psychisch belastend sein. Das ist deren Beruf. Umso mehr zu bewundern sind jene eingereichten Beiträge, die von direkt Betroffenen gestaltet worden sind. Ihr Engagement ist gar nicht hoch genug zu schätzen“, so Wolfgang Wagner, Gesundheitsjournalist und Vorsitzender der Jury.

Preisträger*innen

Print: Lukas Matzinger

In seinem in der Wochenzeitung Falter erschienenen Artikel „Helft uns!“ beschäftigt sich Lukas Matzinger mit der aktuellen Situation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der sich für eine bessere Versorgung einsetzenden Organisation „Change for the Youth“ auseinandersetzt.

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Online Magazin: Sebastian Panny

Sebastian Panny konzentriert sich in seiner für das Moment Magazin produzierten Dokumentation „Der hohe Preis der Stille“ auf die Themen Suizid und Suizidgedanken und behandelt dabei vor allem den Aspekt des Geschlechterunterschieds, da Männer deutlich häufiger von Suiziden betroffen sind, als Frauen.

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Rundfunk: Johanna Sagmeister

Johanna Sagmeister setzt sich in der vom Team Upward für das ARD Mittagsmagazin produzierten Reportage “Polizeigewalt gegen psychisch Kranke“ mit den Themen Aus- und Fortbildung bei der Polizei in Bezug auf den Umgang mit psychisch kranken Menschen auseinander.

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Podcasts und Vlogs: Elias Natmessnig und Nicole Kornherr/Viktoria Paar

Der vom Leiter für Podcasts und Video des KURIER, Elias Natmessnig, produzierte Podcast „Ich weiß, wie es ist“ berichtet von Menschen, die Krisen durchlebten und davon, wie sie diese überwunden haben. Gleichzeitig werden Informationen über professionelle Hilfestellen vermittelt. Die Autoren des Podcasts sind die Betroffenen selbst und die Redakteur*innen Yvonne Widler, Caroline Bartos und Laila Docekal, Ton und Schnitt von Dominik Kanzian.

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Nicole Kornherr, selbst bipolar, und Viktoria Paar beschäftigen sich in dem Podcast „crazy turn – ich bin bipolar“ mit persönlichen Erfahrungen rund um die Krankheit und führen Interviews mit Expert*innen zu vielfältigen Themen.

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Sonderpreis Erfahrungsexpert*innen: Wolfgang Eicher und Margit Preinfalk

Wolfgang Eicher lebt seit fast 25 Jahren mit der Diagnose Bipolare affektive Störung. Seit seinem 16. Lebensjahr schreibt er Romane, aber auch Texte über psychische Erkrankungen. Er selbst sagt, dass das „Schreiben mir Beruf und Berufung ist, Sinn im Leben, lässt mich leben und überleben und ermöglicht mir sogar ein lebenswertes Leben trotz meiner Erkrankung.“

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Margit Preinfalk schreibt in berührender Weise über ihre Zwangserkrankung. Sie hat gelernt, mit der Krankheit umzugehen und hat 2018 eine Selbsthilfegruppe gegründet, aus der mittlerweile fünf geworden sind. Mit ihrer Arbeit will sie einen „kleinen Beitrag leisten, dass Menschen mit psychischen Krankheiten genauso ernst genommen werden und selbstverständlich behandelt werden, wie Menschen mit einer körperlichen, medizinischen Krankheit.“

Im Notfall: 01 31330