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Eröffnung Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium Leopoldstadt

Neue Kapazitäten für 600 junge Patient*innen pro Jahr

Nach den zwei kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien in den Wiener Gemeindebezirken Landstraße und Hietzing, eröffnen die Psychosozialen Dienste in Wien (PSD-Wien) das dritte Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Leopoldstadt. Bis zu 600 Kinder- und Jugendliche pro Jahr werdenin den Räumlichkeiten in der Lassallestraße 3, nahe des Pratersterns, ambulant behandelt und betreut werden können. Darüber hinaus bietet das Ambulatorium eine tagesklinische Versorgung für zwölf Patient*innen und wird im Rahmen des Home-Treatments aufsuchende Betreuung durchführen. Neben der Versorgung aller psychischen Erkrankungsbilder wird besonders in der Tagesklinik ein Schwerpunkt auf Magersucht liegen. 

Mit dem neuen Ambulatorium setzt die Stadt Wien einen weiteren großen Schritt im Ausbau der Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher. Wir wissen, dass die Belastungen in den letzten Jahren stark gestiegen sind, gerade bei jungen Menschen. Umso wichtiger ist es, das Angebot zu erweitern und gleichzeitig einen Fokus auf Krankheitsbilder zu legen, die in den vergangenen Jahren unter Kindern und Jugendlichen deutlich angestiegen sind.

Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport

In den einleitenden Worten verwies Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker, auf die Zusammenarbeit: "Besonders froh bin ich, dass wir diesen Ausbau gemeinsam mit unseren Partnern bei der Österreichische Gesundheitskasse vorantreiben. Die ÖGK beteiligt sich an der Finanzierung und strategischen Planung. Das ist ein weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit in der Wiener Gesundheitsplattform."

Sechs Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulatorien geplant

Der 2016 einstimmig im Landtag angenommene und seit 2018 in Umsetzung befindliche Psychiatrische und Psychosomatische Versorgungsplan (PPV) sieht insgesamt sechs kinder- und jugendpsychiatrische Ambulatorien mit der Zielperspektive 2030 vor. „Mit der heutigen Eröffnung und zweier weiterer Einrichtungen im kommenden Jahr werden fünf der sechs im PPV geplanten Ambulatorien in Betrieb sein. Damit kommen wir dem Ziel einer flächendeckenden Regionalisierung und wohnortnahen Versorgung von Kindern- und Jugendlichen schon sehr nahe“, so Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. 

Wie auch in den anderen Ambulatorien werden junge Menschen von einem multiprofessionellen Team aus Psychiater*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen und Ergotherapeut*innen betreut.

Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien

Die medizinische Leiterin des neuen Ambulatoriums, Dr.in Doris Koubek, beschreibt die aktuelle Situation junger Menschen: „Wir haben während der Pandemie einen markanten Anstieg an psychiatrischen Erkrankungen gesehen. Depressionen, Angststörungen, Essstörungen und Suizidgedanken haben deutlich zugenommen. Besonders stark bekommen marginalisierte Kinder und Jugendliche, die psychischen Folgen der Krisen zu spüren. Wenn medizinisch und sozial möglich, sind ambulante Angebote gerade für Kinder und Jugendliche positiv zu bewerten, da sie dadurch weiter in ihrem direkten Lebensumfeld verbleiben können“, so Koubek. „Essstörungen haben in den vergangenen Jahren besonders stark zugenommen. 

Wir setzen nun einen notwendigen Versorgungsschwerpunkt, bei dem die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen besonders entscheidend ist. Der enge Abstimmung und Kooperation mit dem niedergelassenen und dem stationären Bereich wird selbstverständlich auch hier umgesetzt.“

Dr.in Doris Koubek, Medizinische Leiterin Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium Leopoldstadt

Vielfältiges Angebot für die psychische Gesundheit

Das neue Ambulatorium markiert einen weiteren Meilenstein in der bereits vielfältigen Versorgungslandschaft der Psychosozialen Dienste in Wien.

Prim Dr. Georg Psota, Chefartzt der Psychosozialen Dienste in Wien

„Neben den acht Sozialpsychiatrischen Ambulatorien, stehen der Wiener Bevölkerung auch ein breites Netz an Angeboten für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrische Frührehabilitation, Gerontopsychiatrie, für Menschen mit intellektuellen Erkrankungen und Autismus sowie das Institut für Psychotherapie zur Verfügung," betont der Chefarzt des PSD-Wien, Dr. Georg Psota. "Dem Grundsatz der Wiener psychiatrischen Versorgung ‚ambulant und tagesklinisch vor stationär‘ können wir somit wieder einen neuen Puzzlestein hinzufügen. Darüber hinaus bieten der Sozialpsychiatrische Notdienst, die Psychosoziale Information und die Sorgenhotline ein vielfältiges Angebot für die psychische Gesundheit, das rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr besetzt ist.“ 

Er führte aus, dass man sich im besten Fall Unterstützung holt, bevor Sorgen und Ängste zur akuten Krise werden. Mit der Sorgenhotline Wien bieten der PSD-Wien und die Stadt ein solches Angebot: 01 4000 53000.

Im Notfall: 01 31330